Sicherheitsinfos für Crashpads

Schützen Crashpads den Boulderer vor jeglichen Verletzungen? Nein, auch mit einem Crashpad können Stürze sehr schmerzhaft ausgehen. Um Verletzungen zu vermeiden müssen Crashpads richtig eingesetzt werden. 

 

Was bringt ein Crashpad?

Mit einem Crashpad kann man harte, steinige und gefährliche Oberflächen entschärfen. Es ist aber dennoch sehr wichtig, richtig (mit den Füssen zuerst) auf dem Pad zu landen. Stürze auf den Kopf können schon bei geringer Höhe sehr gefährlich werden. Hat man keinen Spotter (eine oder mehrere Personen, die den Boulderer beim Stürzen sichern) dabei, sollte man kein Risiko eingehen.

 

Knicke, Falz und Klettverschlüsse

Crashpads werden zusammen gefaltet oder mit Hilfe eines Falzes zusammengelegt. Beides sind besondere Schwachstellen. Stellen, die oft gefaltet werden, verlieren an Materialstärke. An Stellen, die nicht fest miteinander verschlossen sind, können spitze Steine durchschlagen. Solche potentielle Schwachstellen muss man regelmässig auf ihren Zustand überprüfen (eine sachgerechte Lagerung ist auch notwendig). Es ist dazu auch wichtig, die Landezone nach gefährlichen Steinen, Strünken, Wurzeln etc. abzusuchen, um das Pad richtig zu positionieren. 

 

Materialstärke

Crashpads gibt es mit verschiedenen Materialstärken, Kombinationen und Eigenschaften, wobei ein kleines Pad nicht zwingend weniger gut schützt. Es deckt einfach eine kleinere Fläche ab. Auch wenn sie im Aufbau und in ihren Eigenschaften variieren, sind die meisten Pads „Allrounder“. Es gibt auch spezielle Pads, die besonders für hohe Stürze geeignet sind (wie z.B. das Wrap von Snap ). Diese Pads haben oft Namen wie Highball oder Big Air Pads. Aber auch bei diesen gilt: eingeknickte Gelenke, Stürze auf den Kopf, Rücken oder das Gesäss (Steissbein) können sehr schmerzhaft sein. Zusätzlich muss man auch bedenken, dass Crashpads keinen Schutz gegen Pech, Zufall oder Dummheit bieten. Egal wie toll ein Crashpad angepriesen wird, es ist immer Vorsicht geboten. 

 

Platzieren von mehreren Pads

Ein Crashpad ist meistens nicht genug. Bouldern heisst oft, Bewegungen am Limit und Fehler haben nicht selten unkontrollierte oder heftige Stürzte zur Folge. Darum werden, wenn möglich, mehrere Crashpads ausgelegt. Dabei muss auch folgendes beachtet werden:

-Crashpads sollten sich immer bis zu 20cm überlappen.

-Extreme Stellen wie grosse oder spitze Steine, Strünke, Wurzeln und Löcher müssen zusätzlich gepolstert oder abgestützt werden.

-Achtung bei Bändeln, Riemen und Gurten - diese können leicht zur gefährlichen Stolperfalle werden.

-Mehrere dünnere Pads aufeinander bieten nicht den gleichen Schutz wie ein dickes Pad.

 

Verschieben

Manchmal sind die Umstände so extrem oder ein Boulder so lang (Traverse), dass es den meisten nicht möglich ist, genügend viele Crashpads auszulegen. Hier werden die Pads nach und nach verschoben, die Crashpadfläche wandert so zu sagen mit dem Boulderer mit. Beim verschieben dürfen keine Löcher entstehen, die einzelnen Pads werden darum vom „Ende an den Anfang“ der Fläche gelegt und nicht aus der Fläche gepickt. 

Bei solchen Aktionen besteht aber sofort ein grösseres Verletzungsrisiko, da mehrere Faktoren im Auge behalten werden müssen: die Landezone, die Lage der Pads und das Spotten. Die Situation verändert sich permanent und die vorherigen Punkte können nicht mehr genügend berücksichtigt werden.

 

Und vergesst nicht: grosse Gruppen mit viel Material bieten zwar mehr Sicherheit, stehen in manchen Gebieten aber im Konflikt mit dem Naturschutz. 

 

Alle Informationen basieren auf unseren Erfahrungen. Das bedeutet, dass solche Anleitungen immer wieder aktualisiert werden.